Verändere die Dynamiken an deinem Arbeitsplatz: Erkenntnisse und Strategien aus Kim Scotts "Just Work"

In unserem spannenden Agile Insights Gespräch hatten wir die Chance, mit Kim Scott, der bekannten Autorin des Bestsellers "Radical Candor", über wichtige Aspekte von Arbeitsplatzdynamiken zu sprechen. In diesem Artikel werden wir uns auf drei wichtige Erkenntnisse aus unserem Gespräch konzentrieren, die uns dabei unterstützen, ein integratives, freundliches und erfolgreiches Arbeitsumfeld für alle zu schaffen:

1. Mut zum Handeln: Andere unterstützen, indem man selbst zum "Upstander" (ein Mensch, der sich für andere einsetzt und Zivilcourage zeigt) wird.

2. Authentische Führung: Erfolge ermöglichen durch ehrliche Beziehungen

3. Das Schweigen brechen: Die Kraft offener und ehrlicher Kommunikation nutzen.

Mut zum Handeln: Andere unterstützen, in dem du ein Upstander wirst

Lass dich von Kim Scotts einflussreichem Werk "Radical Candor" inspirieren und werde ein "Upstander". Dadurch kannst du zu einer integrativen und gerechteren Arbeitsumgebung beitragen. Hier einig Ideen, um damit zu beginnen:

• Lerne mehr über Diversität am Arbeitsplatz: Beschäftige dich mit den verschiedenen Arten von Vorurteilen, Diskriminierung und Belästigung, die Menschen unterschiedlicher Herkunft, Geschlechts, sexueller Orientierung, Fähigkeiten und Identitäten betreffen können. Denke auch über deine eigenen Vorurteile und Privilegien nach und wie sie dein Verhalten gegenüber anderen beeinflussen.

• Hör aktiv zu und zeige Empathie: Wenn Kollegen ihre Erfahrungen mit Schwierigkeiten oder Ungerechtigkeiten am Arbeitsplatz teilen, hör mit Mitgefühl und Neugier zu. Vermeide es, ihre Gefühle zu bewerten, abzulehnen oder zu entkräften. Erkenne stattdessen ihren Mut und ihre Stärke an und biete ihnen deine Unterstützung und Solidarität an.

• Sei selbstsicher und proaktiv: Wenn du schädliches Verhalten oder Diskriminierung am Arbeitsplatz beobachtest oder davon hörst, schweige nicht und schau nicht weg. Nutze deine Stimme und deinen Einfluss, um einzugreifen oder dich für die betroffene Person einzusetzen. Dies kann geschehen, indem du den Verursacher direkt zur Rede stellst, den Vorfall einem Vorgesetzten oder der Personalabteilung meldest oder dem Betroffenen privat oder öffentlich deine Unterstützung bekundest.

• Fördere offenen Dialog: Ermutige und schaffe Räume, in denen Menschen ehrliche und respektvolle Gespräche über Herausforderungen und Probleme führen können, denen sie am Arbeitsplatz begegnen. Das kann Vertrauen, Verständnis und Empathie unter Kollegen und Teams aufbauen. Offener Dialog kann auch dabei helfen, systemische Probleme und Lösungen zu erkennen und anzugehen, die die Arbeitsplatzkultur und -richtlinien verbessern können.

• Reflektiere deine Rolle und dein persönliches Wachstum: Erkenne, dass niemand perfekt ist und dass du in der Vergangenheit möglicherweise Fehler gemacht hast oder an schädlichem Verhalten oder Diskriminierung beteiligt warst. Sei offen für Feedback und Kritik und lerne aus deinen Erfahrungen. Sei bereit, dein Verhalten und deine Denkweise zu ändern und dich darauf zu verpflichten, als Führungskraft und Mensch zu wachsen.

"Upstander" zu werden ist kein einmaliges Ereignis, sondern ein fortlaufender Prozess des Lernens und Handelns. Wenn du dich dazu verpflichtest, ein "Upstander" zu sein, kannst du einen positiven Unterschied in deinem Arbeitsumfeld und darüber hinaus bewirken und letztendlich dazu beitragen, eine integrativere und gerechtere Arbeitsumgebung für dich und andere zu schaffen.

Authentische Führung: Erfolg durch menschliche Verbindungen und Integrität

Die Bedeutung authentischer menschlicher Verbindungen in der Führung, wie sie beispielsweise durch Steve Jobs' enge Bindungen zu Mitarbeitern wie Jony Ive und Tim Cook bei Apple veranschaulicht wird, wird oft übersehen. Diese echten Beziehungen können eine Kultur des Vertrauens, der Teamarbeit und der Innovation schaffen, die ein Unternehmen zum Erfolg führt. Um solche Verbindungen in deiner Organisation zu fördern, ziehe die folgenden Strategien in Betracht:

• Offene Kommunikation fördern: Pflege eine Kultur, in der ehrliche und transparente Kommunikation unter Teammitgliedern geschätzt wird, unabhängig von ihrer Position oder Rolle, um Vertrauen und Verständnis aufzubauen.

• Empathie und Mitgefühl zeigen: Zeige Empathie und Mitgefühl gegenüber Teammitgliedern, indem du ihre persönlichen und beruflichen Kämpfe anerkennst und Unterstützung anbietest, wenn sie benötigt wird.

• Work-Life-Balance fördern: Setze dich für eine gesunde Work-Life-Balance ein, um das Wohlbefinden und die Produktivität deiner Teammitglieder zu verbessern.

• Authentisch sein: Gehe ehrlich und authentisch auf Kollegen zu und zeige deine menschliche Seite, was dazu beitragen kann, starke und langanhaltende Beziehungen aufzubauen.

• Erfolge gemeinsam feiern: Anerkenne und feiere die Leistungen deines Teams und inspiriere sie dazu, Exzellenz anzustreben und sich weiterzuentwickeln.

Obwohl authentische menschliche Verbindungen schwer zu quantifizieren sind, spielen sie eine entscheidende Rolle bei der Etablierung einer florierenden Kultur aus Kreativität, Innovation und Zusammenarbeit. In dem du positive Beziehungen innerhalb deiner Organisation pflegst, kannst du ein widerstandsfähigeres und erfolgreicheres Unternehmen aufbauen.

Das Schweigen brechen: Die Kraft offener und ehrlicher Kommunikation nutzen

Einige Menschen finden es herausfordernd, sich am Arbeitsplatz zu äußern, insbesondere wenn ihre Herkunft sie davon abhält, selbstbewusst aufzutreten oder Konfrontationen anzugehen. 

Dennoch ist effektive und mutige Kommunikation entscheidend für aufstrebende Führungskräfte und das Erreichen von Zielen. Wenn du dich zurückhälst oder Konflikte vermeidest, solltest du diese Strategien in Betracht ziehen, um Ängste zu überwinden und selbstbewusst und freundlich aufzutreten:

• Risiken des Schweigens erkennen: Es ist wichtig zu erkennen, dass Schweigen auch Risiken birgt. Indem du dir bewusst machst, welche negativen Konsequenzen es haben kann, kannst du dich motivieren, in bestimmten Situationen auch deine Stimme zu erheben.

• Bereite deine Argumente im Voraus vor: Um Unsicherheit zu überwinden und während Gesprächen eine klare und prägnante Botschaft zu vermitteln, ist es hilfreich, die wichtigsten Punkte im Voraus vorzubereiten.

• Übe mutige Kommunikation: Das Sprechen erfordert Übung und wird mit der Zeit einfacher. Steigere dich allmählich von kleinen Angelegenheiten zu schwierigeren Situationen und baue dabei dein Selbstvertrauen und deine Belastbarkeit auf.

• Finde eine Balance zwischen Freundlichkeit und Ehrlichkeit: Verwende respektvolle Sprache, Tonlage und Körpersprache, während du ehrlich und durchsetzungsfähig bleibst. Nutze Empathie und Wertschätzung, um Interesse für die Gefühle und Perspektiven anderer zu zeigen.

• Feedback suchen und Verbesserungen anstreben: Behandle das Äußern deiner Meinung als einen fortlaufenden Lernprozess. Hole dir Feedback von anderen und reflektiere deine Erfahrungen, um deine Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern und zu einer effektiveren, mutigen Führungskraft zu werden.

Um Ängste zu überwinden und am Arbeitsplatz selbstbewusst aufzutreten, solltest du die Risiken des Schweigens erkennen, Argumente im Voraus vorbereiten, mutige Kommunikation üben, Freundlichkeit und Ehrlichkeit in Einklang bringen und nach Feedback und Verbesserungen suchen. Diese Strategien können dazu beitragen, das Selbstwertgefühl, die Widerstandsfähigkeit und die Kommunikationsfähigkeiten zu stärken und so zu selbstbewussten und mutigen Führungskräften zu werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kim Scotts Erkenntnisse über Arbeitsplatz Dynamiken und Führung wertvolle Ressourcen für Einzelpersonen und Organisationen darstellen, die ein besseres, unterstützendes und erfolgreiches Arbeitsumfeld schaffen möchten. Ihr Buch "Just Work" bietet einen erfrischenden und integrativen Ansatz für Interaktionen am Arbeitsplatz, der zu transformativen Ergebnissen für alle führen kann. Durch die Übernahme der Rolle eines "Upstanders", die Pflege authentischer menschlicher Beziehungen und das Brechen des Schweigens durch offene und ehrliche Kommunikation können Einzelpersonen und Organisationen eine Kultur des Vertrauens, der Vielfalt und der Zugehörigkeit schaffen. 

*Das vollständige Interview in englischer Sprache könnt ihr euch hier anschauen:

Das Transkript ist in der englischsprachigen Version ist  auf dieser Seite verfügbar.