Anforderungen von Architekten außerhalb des Scrum Teams

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Sohrab Salimi
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Vor einiger Zeit wurde gefragt, was ich davon halte, die “Weisen Architekten” eines Unternehmens mit der technischen Überwachung der verschiedenen Projektteams zu betrauen. Oft höre ich nämlich das Argument, dass diese Architekten nicht Teil des Teams sind und somit auch nicht darüber entscheiden sollten, wie das Team etwas entwickelt…

…das ist jedoch kein besonders gutes Argument, denn es gibt genug andere externe Personen, die ebenfalls Anforderungen an ein Team stellen. Diese Anforderungen werden jedoch immer noch durch den Product Owner gefiltert – er entscheidet ob sie wichtig sind oder nicht.

„Weise Architekten“ machen keine Lösungsvorschläge

Ein “Weiser Architekt” gibt dem Team oft nicht funktionsbezogene Anforderungen, die ich eher als Auflagen oder Bedingungen ansehe. Er kann dem Team also nicht vorschreiben, wie es ein Problem lösen soll. Er kann aber gewisse Vorgaben machen, z. B. “Das System soll sich auf eine bestimmte Anzahl von Concurrent Usern (Nutzer, die gleichzeitig auf das System zugreifen) skalieren lassen”, “es muss X Transaktionen pro Minute verarbeiten”, “es muss auf Linux laufen”, “es muss sich in dies und jenes integrieren lassen” etc.

Nicht funktionsbezogene Anforderungen werden zu Product Backlog Items und können vom Product Owner priorisiert werden – je nachdem, für wie wichtig er sie hält. Wenn er es beispielsweise nicht für ausschlaggebend hält, dass das System auf Linux läuft und es genauso gut auf einem anderen Betriebssystem laufen könnte, kann der Product Owner diese Anforderung entfernen oder im Product Backlog nach unten verschieben (damit das Team immerhin noch sehen kann, dass der Architekt es haben möchte).

Dieser Text stammt aus dem Blog von Mike Cohn und wurde von uns ins Deutsche übersetzt.