Unangenehme Wahrheiten der Produktentwicklung
Woche um Woche sehe ich Produktteams, die sich mit altmodischen Produkt-Roadmaps abmühen, die mühsam und manchmal sogar einige Quartale im Voraus mit dem Management und den Stakeholdern ausgehandelt wurden. Hier möchte ich nun die eigentlichen Gründe dafür nennen, warum diese Roadmaps normalerweise zu sehr schlechten Ergebnissen für ein Unternehmen führen (auch wenn die besten Absichten dahinter stecken).
“Die zwei unangenehmen Wahrheiten über die Produktentwicklung”
Die erste dieser beiden Tatsachen ist, dass die Hälfte aller Ideen einfach nicht funktionieren wird. Dafür gibt es viele Gründe. Meistens sind die Kunden einfach nicht so begeistert von der Idee wie wir es sind, also wollen sie das Produkt nicht nutzen. Manchmal würden sie es gerne haben, es ist aber so kompliziert zu benutzen, dass es mehr Ärger als Nutzen bringt und das läuft auf das Selbe hinaus: die Kunden nutzen es nicht. Manchmal würden die Kunden das Produkt zwar liebend gerne haben, aber es stellt sich heraus, dass die Entwicklung viel aufwendiger ist als gedacht und wir einfach nicht die Zeit und das Geld dafür haben.
Die zweite unangenehme Wahrheit ist, dass man (auch wenn man Ideen hat, die wertvoll, nutzbar und umsetzbar sind) viele Iterationen braucht, bis die Idee so weit umgesetzt ist, dass sie endlich den erwarteten Wert für das Unternehmen liefert.
Der richtige Umgang mit diesen Wahrheiten
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass man diesen unangenehmen Wahrheiten nicht aus dem Weg gehen kann – und das, obwohl ich die Gelegenheit hatte, mit vielen hervorragenden Leuten aus dem Produkt- und Technologiebereich zusammenzuarbeiten. Es kommt einfach darauf an, wie man mit diesen Wahrheiten umgeht.
Schwache Teams ackern sich Monat um Monat durch die Roadmap und wenn etwas nicht funktioniert, geben sie dem Stakeholder die Schuld, der das Feature haben wollte. Danach versuchen sie, weitere Iterationen, ein anderes Redesign oder andere Features einzuplanen, die dieses Mal hoffentlich das Problem lösen werden. Wenn sie genug Geld und Zeit zur Verfügung haben und das Management nicht vorher die Geduld verliert, können sie damit eventuell sogar ans Ziel kommen.
Die starken Teams können hingegen schnell die guten Ideen von den schlechten unterscheiden (egal wo die Idee ursprünglich herkam) und iterativ auf eine gute und effektive Lösung hinarbeiten. Das nennt man Product Discovery. Und darum ist Product Discovery für mich die wichtigste Kompetenz einer Produktorganisation. Wenn man innerhalb von wenigen Tagen statt mehrerer Monate einen Prototyp bauen und die Idee mit Hilfe der Kunden validieren kann, wirkt sich das sowohl auf die Dynamik als auch auf die Ergebnisse aus.
Fazit über Produktwahrheiten
Ich rate Ihnen, sich diese wunderbar funktionierende Lösung etwas genauer anzuschauen, denn ich kann Ihnen versprechen, dass hinter jedem erfolgreichen Produkt viele Iterationen und Prototypen stecken. Nehmen Sie diese zwei unangenehmen Wahrheiten an anstatt gegen sie anzukämpfen und werden Sie ein Profi für Product Discovery.