Die Grundprinzipien von Agile/Scrum

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Sohrab Salimi
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Ich habe mir vor Kurzem ein Video angeschaut; der Titel war „Why Is Modern Art So Bad?” (Warum ist moderne Kunst so schlecht?).

Ein Argument in diesem Video war, dass sich die Kunst über Jahrhunderte hinweg verbessert habe, weil die Künstler die Erwartungshaltung an sich selbst hatten, den höchsten Qualitätsstandards gerecht zu werden.

Diese Bestrebung in der Kunst sei aber irgendwann von der Behauptung „Schönheit liegt im Auge des Betrachters” abgelöst worden. Kunst wurde fortan zum Ausdruck der Persönlichkeit und im Grunde genommen konnte nun alles als Kunst bezeichnet werden.

Waren wir nicht schon alle mal in einem Museum und haben Ausstellungsstücke gesehen, bei denen wir uns gefragt haben: „Das soll Kunst sein?”

Ohne Qualitätsstandards in der Kunst kann nun mal alles als Kunst bezeichnet werden.

Agile ohne Standards

Und das Gleiche gilt für Agile bzw. Scrum. Ohne Qualitätsstandards für Agile kann jeder alles als agil bezeichnen.

Ich sehe das jeden Tag in Firmen, die angeblich agil sind, weil der Chef nun mal behauptet, sie seien agil. Sie liefern nicht regelmäßig. Sie arbeiten nicht mit Iterationen auf eine Lösung hin. Sie versuchen nicht, sich permanent zu verbessern. Die Teams sind weder ermächtigt noch selbstorganisiert. Aber sie müssen ja agil sein, weil irgendjemand dem Prozess den Stempel „agil” oder „Scrum“ aufgedrückt hat.

Und was noch viel schlimmer ist, ist dass wir heutzutage all das in schwergewichtigen Methoden wiederfinden, die mit dem Agile aus dem Agilen Manifest so gut wie gar nichts mehr zu tun haben. Aber es muss ja agil sein, schließlich steht es ja da im Namen des Prozesses so geschrieben.

Viele von uns erfahrenen Agilisten können erkennen, ob etwas wirklich agil ist, wenn sie es sehen. Und doch ist Agile schwer zu definieren. Agile ist mehr als nur die vier Werte und die 12 Prinzipien des Agilen Manifests. Oder ist es vielleicht sogar weniger?

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