Was bedeutet Velocity für dein Team? - Definition und wie du sie berechnen kannst!
Kennt ein Development Team einmal seine Velocity, kann es fast punktgenau vorhersagen, wie viele User Story Points es im nächsten Sprint bearbeiten kann. Doch wie lässt sich Velocity berechnen und welche Definition erklärt das Feedback-Instrument Velocity am besten? In diesem Artikel klären wir alle wichtigen Details rund um Velocity und zeigen dir, wie du Velocity berechnen und ihre Veränderung messen kannst.
Velocity Definition: Bedeutung im agilen Kontext
Velocity misst die Arbeitsmenge, die ein Development Team im Laufe eines Sprints bewältigen kann. Entsprechend gilt sie auch als Maßeinheit für die Schnelligkeit eines Development Teams und damit als Schlüsselkennzahl innerhalb des Scrum-Frameworks.
Scrum Velocity berechnen: So geht’s
Die Scrum Velocity eines Development Teams zu berechnen, ist tatsächlich sehr einfach. Alles, was du als Scrum Master tun musst:
Addiere am Ende des Sprints die Punkte aller vom Development Team vollständig abgelieferten User Storys.
Ein Beispiel zur Velocity-Berechnung
Ein Development Team zieht sich für den nächsten Sprint User Storys mit den folgenden Punktzahlen:
- Story A: 3 Punkte
- Story B: 5 Punkte
- Story C: 8 Punkte
Das Team erledigt im Sprint die Storys A und C komplett, schafft Story B aber nur zu 80 % und kann sie entsprechend nicht in “done” schieben. In die Velocity für diesen Sprint fließen daher nur die Punkte der Storys A und C ein, sprich: Die Velocity des Teams für den Sprint beträgt 11.
3 Tipps für die Berechnung der Team-Velocity
Die folgenden Tipps sind bei der Berechnung der Velocity für dich und dein Team hilfreich:
Miss die Velocity schon während des Sprints.
Trage die Punkte erledigter User Storys im Sprint Burndown Chart ein.
Sorge dafür, dass das Sprint Burndown Chart jederzeit für alle Mitglieder des Scrum Teams sichtbar ist.
Velocity-Veränderung messen
Willst du die Veränderung der Velocity messen, um daraus Rückschlüsse und Voraussagen ableiten zu können, trägst du die Velocity-Werte der jeweiligen Sprints in einem Diagramm ein: auf der horizontalen Achse die aufeinanderfolgenden Sprints, auf der vertikalen Achse die Velocity. Natürlich wird die Velocity eines Teams gerade zu Beginn schwanken. Bei einem gut funktionierenden Development Team kannst du jedoch mittel- bis langfristig mit einer konstanten Velocity-Steigerung rechnen.
Wozu dient die berechnete Velocity?
Welche Vorteile das Arbeiten mit Velocity als Kennzahl im agilen Kontext bietet, erfährst du im Folgenden:
Die Leistung des Development Teams kann gemessen werden.
Der Fortschritt des Development Teams kann sichtbar gemacht werden und dient somit als wertvolles Feedback-Instrument.
Das Development Team erhält über die regelmäßig gemessene Velocity Infos darüber, ob Änderungen der Arbeitsprozesse geholfen oder geschadet haben.
Dank gewonnener Erkenntnisse aus einer veränderten Velocity kann sich das Development Team verbessern.
Velocity erleichtert die Sprint-Planung, da sich dank dieser Kennzahl voraussagen lässt, wie viele User Story Points das Development Team bearbeiten bzw. liefern kann. Für die Sprint-Planung sollte der Durchschnitt der letzten drei bis fünf Sprint-Velocitys angewendet werden.
Bei gut aufeinander eingespielten, stabilen Development Teams kann die Velocity für längerfristige Prognosen in Bezug auf die Produkt-Entwicklung genutzt werden.
Die Velocity hilft dem Product Owner bei der Release-Planung, denn: Er kann so relativ genau berechnen, wie viele Sprints ein Development Team braucht, um ein Produkt mit dem gewünschten Level an Funktionalität zu liefern.
3 No-Gos rund um Velocity
Die folgenden 3 Fehler in Bezug auf Velocity solltest du mit deinem Scrum-Team unbedingt vermeiden:
Berechne nie die Punkte unfertiger User Storys und gefixter Bugs in die Velocity ein!
Ermittle nie die Velocity einzelner Team-Mitglieder, sondern immer für das ganze Team! Velocity eignet sich ausschließlich als Team-Metrik.
Verwende Velocity nie zur Berechnung von Boni oder anderen Belohnungen für das Team! Das kann nämlich dazu führen, dass das Team in der Sprint-Planung seine erreichbaren Story Points inflationär schätzt, um höhere Werte zu erzielen.
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